Brüssel, 15. Januar 2024 - WhizzBang, das europäische Netzwerk für Verbraucher- und Datenschutz für Expatriates, würdigt die laufenden Bemühungen Österreichs, den Verbraucherschutz auf dem digitalen Markt zu verbessern. Jüngste Erkenntnisse deuten jedoch auf erhebliche Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit dem Kauf preiswerter Produkte bei Online-Händlern außerhalb der EU hin und unterstreichen die dringende Notwendigkeit robusterer Regulierungsmaßnahmen und eines stärkeren Verbraucherbewusstseins.
Eine Podiumsdiskussion, veranstaltet von der Ökosoziales Forum Wien/Eco-Social Forum in Vienna wies auf die Gefahren hin, die von Produkten wie Kinderspielzeug mit giftigen Weichmachern, Lichterketten, die sich entzünden können, und Nahrungsergänzungsmitteln mit nicht zugelassenen Inhaltsstoffen ausgehen. Die Website Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) meldete eine Beanstandungsquote von mehr als 80% für Spielzeug, das im Jahr 2023 aus Online-Quellen geprüft wurde, wobei Sicherheitsmängel und Kennzeichnungsmängel geltend gemacht wurden.
Im Ausland lebende Personen in Österreich, die mit den lokalen Verbraucherschutzbestimmungen und sprachlichen Nuancen weniger vertraut sind, sind diesen Risiken besonders ausgesetzt. Die Verbreitung von nicht konformen Produkten auf dem Online-Marktplatz stellt ein ernsthaftes Gesundheits- und Sicherheitsrisiko dar und erfordert sofortige Maßnahmen zum Schutz aller Verbraucher.
WhizzBang fordert die österreichischen Behörden auf:
- Verbesserung der Marktüberwachung: Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen für die Überwachung von Online-Einzelhandelsplattformen, insbesondere von Plattformen mit Sitz außerhalb der EU, um gefährliche Produkte zu identifizieren und umgehend zu entfernen.
- Stärkung des Regelungsrahmens: Einführung strengerer Vorschriften, die Online-Marktplätze dazu verpflichten, die Sicherheit und Konformität der von Drittanbietern angebotenen Produkte zu überprüfen und so die Einhaltung der EU-Normen zu gewährleisten.
- Sensibilisierung der Verbraucher: Durchführung umfassender öffentlicher Sensibilisierungskampagnen, um die Verbraucher, insbesondere im Ausland lebende, über die potenziellen Risiken des Kaufs bei Online-Händlern außerhalb der EU und die Bedeutung der Überprüfung von Produktsicherheitszertifikaten aufzuklären.
- Förderung der internationalen Zusammenarbeit: Förderung der Zusammenarbeit mit internationalen Regulierungsbehörden zur Bewältigung der Herausforderungen des grenzüberschreitenden elektronischen Geschäftsverkehrs und zur Entwicklung einheitlicher Strategien für den Verbraucherschutz.
"Die alarmierende Rate nicht konformer Produkte auf dem Online-Marktplatz ist ein klares Indiz dafür, dass die derzeitigen Maßnahmen unzureichend sind", erklärte Iwona Szczeblewski, Vorstandsmitglied von WhizzBang Viadrina. "Expatriates und alle Verbraucher in Österreich verdienen ein sicheres Einkaufsumfeld, sowohl online als auch offline. Wir fordern die österreichischen Behörden auf, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um die Verbraucherschutzgesetze und die Durchsetzungsmechanismen zu stärken, um diese Bedenken auszuräumen."
WhizzBang setzt sich weiterhin für die Rechte und die Sicherheit von Expatriates in der gesamten Europäischen Union ein und wird die Entwicklungen in der österreichischen Verbraucherschutzlandschaft weiterhin beobachten.
Über WhizzBang
WhizzBang ist ein europäisches Netzwerk, das sich auf den Verbraucher- und Datenschutz konzentriert und sich insbesondere für die Interessen der in der EU lebenden Expatriates einsetzt. Mit Büros in Frankfurt/Oder (WhizzBang Viadrina), Aachen (WhizzBang Maas-Rhein) und Brüssel setzt sich WhizzBang für den EU-Binnenmarkt und gegen nationale Hindernisse ein, die den freien Verkehr von Personen und Dienstleistungen behindern.